Wie kann hoher Augendruck
behandelt werden?

24.08.2022
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Entstehung und Ursachen eines erhöhten Augendruckes

Der Augendruck wird durch das Kammerwasser aufrechterhalten. Ist das Verhältnis der Kammerwasserproduktion zum Kammerwasserabfluss gestört, führt dies zu einem schleichenden Anstieg des Augendruckes. Diese Druckveränderung führt oft schliesslich zum Grünen Star (Glaukom) und kann den Sehnerv irreversibel schädigen, was in einer Erblindung enden kann. Aus diesem Grund ist eine Früherkennung notwendig, um schnellstmöglich eine passende Therapie einzuleiten.

Gründe für eine Abfluss- und/oder Produktionsstörung und somit Augendruckerhöhung gibt es viele. Herz-Kreislauf-Erkrankungen, abnormaler Blutdruck, Diabetes mellitus, Autoimmunerkrankungen, Rauchen, Kortisonbehandlungen, starke Kurz- oder Weitsichtigkeit und eine genetische Disposition sind Beispiele für Ursachen.

Klinische Behandlungsarten bei einem erhöhten Augendruck

Wird von einem Augenarzt ein zu hoher Augendruck diagnostiziert, können unterschiedliche Formen der Therapie angewandt oder auch kombiniert werden je nach Ursache und Schweregrad. Die Behandlung kann jedoch nur das Voranschreiten der Augendruckerhöhung verhindern oder verlangsamen. Die bereits vorhandenen Schäden am Sehnerv können nicht wieder rückgängig gemacht werden.

  • Augentropfen

    Augentropfen werden bei einem erhöhten Augendruck als erstes eingesetzt und reichen bei einem milden Krankheitsstatus. Sie beeinflussen die Kammerwasserproduktion und den Kammerwasserabfluss. Die Augentropfen müssen jedoch regelmässig angewandt werden, da sie ansonsten keine Linderung bewirken. Manchmal kommt es zu leichteren Nebenwirkungen wie Rötungen oder Juckreiz der Augen.

  • Tabletten

    Orale Medikamente können unter gewissen Umständen sinnvoll sein, aber grundsätzlich werden sie seltener eingesetzt wegen vielen bekannten Nebenwirkungen.

  • Operation

    Chirurgische Methoden kommen zum Einsatz, wenn die medikamentöse Therapie keine oder ungenügende Wirkung zeigt. Die Operation hat zum Ziel, das Kammerwasser besser abfliessen zu lassen und somit den Augendruck zu senken. Bei einer konventionellen Operation ist meist eine kurze Hospitalisierung nötig und die Erholungsphase kann einige Woche dauern.

  • Lasereingriff

    Laserbehandlungen können schnell durchgeführt werden und bewirken einen besseren Abfluss des Kammerwassers oder dessen verminderte Produktion. Beispielsweise kann mittels Laserstrahlung das Trabekelwerk zerstört werden, sodass es sich im Heilungsprozess korrekt neubilden kann. Neben der raschen und simplen Durchführbarkeit sprechen auch die Schmerzlosigkeit und die Erholungsphase für Laserbehandlungen, denn nach dem Lasereingriff kann der Patient sofort wieder nach Hause gehen.

Alternative Behandlungsarten und Umstellungen im Alltag bei einem erhöhten Augendruck

Es bestehen auch Therapieformen ausserhalb der klinischen Medizin, wie beispielsweise die Naturheilpraxis. Zusätzlich kann selber im Alltag darauf geachtet werden, einen für das Auge gesunden Lebensstil zu führen. Diese alternativen Methoden fokussieren ebenfalls auf die Augendrucksenkung. Bei leicht erhöhtem Augendruck oder auch zur Vorbeugung von einer Augendruckänderung bei Personen mit einer Disposition erweisen sich diese als durchaus sinnvoll, vor allem in Kombination mit der klassischen Behandlung. Es ist jedoch zu erwähnen, dass eine regelmässige Kontrolle beim Augenarzt unabdingbar ist, um allfällige Veränderungen früh zu erkennen.

  • Naturheilkunde

    Die Naturheilkunde bietet verschiedene Behandlungsformen an. Beispiele dafür sind die Homöopathie, TCM (Traditionelle Chinesische Medizin), Phytotherapie oder Schüssler Salze. Die Naturheilkunde ist beliebt als Begleitbehandlung und trägt zur Entlastung und Linderung bei.

  • Stress

    Stress kann das Auge beeinflussen. Deshalb sollten Entspannung, Bewegung und frische Luft im Alltag priorisiert werden.

  • Ernährung

    Der Einfluss einer gesunden Ernährung wird häufig unterschätzt. Es existieren zwar keine Beweise, dass bestimmte Lebensmittel den Augendruck signifikant senken können, jedoch wird Betroffenen geraten, Kaffee in nur kleinen Mengen zu konsumieren. Kaffee kann bei übermässiger Einnahme zur Augendrucksteigerung beitragen. Magnesium ist in Stresssituationen ein wichtiger Mineralstoff und kommt vor allem in Samen und Kernen, Hülsenfrüchten und Bananen vor. Die Pflanze Gingko biloba regt die Durchblutung des Gehirns und Auges an, was sich positiv auf den Augendruck auswirkt. Erwähnenswert ist ausserdem, dass auf einen gesunden Insulinspiegel geachtet werden sollte, da ein zu hoher Insulingehalt auch mit einem erhöhten Augendruck in Verbindung steht, weshalb Diabetiker besonders gefährdet sind. Kurkuma, Zimt, Knoblauch und grünes Gemüse sind bezüglich Blutzuckersenkung besonders vorteilhaft, jedoch sollte bei Diabetes ärztliche Beratung erfolgen.

Fazit

Gehören Sie zu einer oben genannten Risikogruppe für erhöhten Augendruck oder bemerken Sie Sichtveränderungen, so sollten Sie dies sofort bei einem Augenarzt abklären. Ebenfalls wird eine regelmässige Kontrolle ab dem 40. Lebensjahr empfohlen, um bei einer Auffälligkeit sofort handeln zu können. Wir im Augenärzte Zentrum Wetzikon beraten Sie gerne, melden Sie sich bei uns!

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