Kinderaugenheilkunde

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In der Regel erfolgen die ersten Augenuntersuchungen zwischen zehn und vierzehn Lebensmonaten, oft durch eine Kinderärztin oder einen Kinderarzt. Es wird empfohlen, im Alter von zwei bis vier Jahren eine Untersuchung bei einer Orthoptistin und einem Augenarzt durchzuführen. Abhängig vom Ergebnis sind wiederholte orthoptische und augenärztliche Kontrollen bis zum dreizehnten Lebensjahr erforderlich. Von zwölf Jahren an bis ins Erwachsenenalter genügt eine Routineuntersuchung alle ein bis drei Jahre.

Fehlsichtigkeit (Ametropien) bei Kindern

Viele Fehlsichtigkeiten sind von Geburt an vorhanden. In jungen Jahren bleiben diese oft sowohl vom Kind als auch von den Eltern unbemerkt. Für die normale Entwicklung des Sehvermögens ist eine frühzeitige Erkennung von Fehlsichtigkeiten allerdings essenziell. Denn nur eine umgehende Behandlung sichert, dass sich die Sehqualität trotzdem optimal entwickeln kann.

Kurzsichtigkeit (Myopie)

Kurzsichtige Personen haben Schwierigkeiten, ferne Objekte klar zu sehen, aber nahe Objekte sehen sie deutlich. Oftmals ist das Auge zu lang oder die Linse und die Hornhaut brechen das Licht übermässig, sodass das klare Bild vor der Netzhaut im Augapfel entsteht.

Kurzsichtigkeit
Normalsichtigkeit

Weitsichtigkeit (Hyperopie)

Weitsichtigkeit lässt nahe Objekte verschwommen erscheinen. Bei Kindern zeigt sich dies oft durch Schwierigkeiten beim Lesen oder Schreiben. Das Auge ist meistens zu kurz oder Linse und Hornhaut brechen das Licht unzureichend, wodurch das klare Bild hinter der Netzhaut im Augapfel liegt.

Weitsichtigkeit
Normalsichtigkeit

Hornhautverkrümmung (Astigmatismus)

Die Hornhaut ist normalerweise nicht perfekt rund. Bei den meisten ist sie leicht verkrümmt. Eine starke Verkrümmung kann dazu führen, dass sowohl nahe als auch entfernte Dinge unscharf gesehen werden.

Hornhautverkrümmung
Normalsichtigkeit

Wie werden Fehlsichtigkeiten behandelt?

In der Regel werden Fehlsichtigkeiten durch das Tragen von Brillen oder Kontaktlinsen korrigiert. Wegen des erhöhten Infektionsrisikos bei Kindern und Jugendlichen, die Kontaktlinsen nutzen, wird ihnen oft eine Brille empfohlen.

Schielen (Strabismus)

Beim Schielen sind die Augen nicht parallel ausgerichtet. Ein Auge schaut zum Beispiel geradeaus, um ein Objekt zu fixieren, während das andere Auge zur Seite, nach unten oder nach oben schaut – und ein anderes Bild wahrnimmt. Am Anfang sehen Betroffene häufig Doppelbilder, da das Gehirn nicht in der Lage ist, die beiden unterschiedlichen Informationen aus den Augen zusammenzufügen. Bei Kindern neigt das Gehirn allerdings schnell dazu, das Bild des schielenden Auges zu unterdrücken, um störende Doppelbilder zu vermeiden. Dadurch kann es zu einer Schwachsichtigkeit auf dem schielenden Auge kommen.

Schielen
Normalsichtigkeit

Wie wird ein Schielen bei Kindern behandelt?

In einem ersten Schritt wird geprüft, ob das Kind eine Brille benötigt. Bisweilen verbessert schon eine Brille das Schielen. In manchen Fällen muss jedoch ein operativer Eingriff in Betracht gezogen werden, um den Parallelstand der Augen wiederherzustellen.

Schwachsichtigkeit (Amblyopie)

Unbehandelte Schwachsichtigkeit oder Schielen können, genau wie manche Augenerkrankungen, zu einer Schwachsichtigkeit führen. Bei einseitiger Schwachsichtigkeit wird das stärkere Auge abgedeckt, um das schwächere zu trainieren (Okklusion). Dazu trägt das Kind über eine gewisse Zeit ein Augenpflaster. Die genaue Therapie wird von Orthoptist:innen für jedes Kind einzeln bestimmt. Während des Tragens des Pflasters kann das schwächere Auge durch Naharbeit wie Ausmalen zusätzlich gefördert werden. Eine beidseitige Schwachsichtigkeit, ausgelöst durch eine beidseitige, symmetrische Fehlsichtigkeit, wird durch das Tragen einer Brille korrigiert.

Farbsehstörungen

Personen, die Schwierigkeiten beim Erkennen und Unterscheiden von Farben haben, könnten an einer Farbsehstörung leiden. Festgestellt wird dies mit einem speziellen Test. Die Sehzellen namens Zapfen im Auge sind für das Farbsehen verantwortlich. Veränderungen in den Zapfen können zu Problemen beim Farbsehen führen. Oft sind diese Störungen genetisch bedingt. Eine angeborene Farbsehschwäche kann nicht behandelt werden, hat aber in der Regel geringe Auswirkungen auf das tägliche Leben. Sogar mit der häufig auftretenden Rot-Grün-Schwäche können die meisten Berufe erlernt und der Führerschein kann erlangt werden. Es gibt ausserdem spezielle Sehhilfen, die helfen können, Farben besser zu unterscheiden.

Mit Farbsehschwäche
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