Störungen und Veränderungen
der Pupillen

14.07.2022
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Was sind Pupillenstörungen?

Es gibt verschiedene Gründe für Pupillenstörungen. Augenkrankheiten, aber auch Umwelteinflüsse können Ursachen für Veränderungen der Pupillen sein. Die Pupille reguliert die Lichtaufnahme und Projektion auf die Netzhaut. Ist es sehr hell, so verengt sich die Pupille und umgekehrt weitet sie sich bei Dunkelheit, damit mehr Licht einfallen kann. Auch Stresssituationen führen bei gesunden Pupillen zur Erweiterung. Die Pupillen beider Augen sind im Normalfall gleich weit. Sie bilden die Öffnung der Regenbogenhaut (Iris). Wenn diese effiziente Regulation der Lichtaufnahme nicht mehr richtig funktioniert, spricht man von einer Pupillenstörung. Die Sehschärfe ist dabei betroffen und eine Abklärung beim Augenarzt unabdingbar.

Horner-Syndrom

Beim Horner-Syndrom ist eine Hälfte des Gesichts betroffen. Es ist dadurch erkennbar, dass ein Augenlid schlaff hinabhängt (Ptosis) und die Pupille verengt ist (Miosis), was die Sehkraft jedoch oft nicht beeinträchtigt. Das Horner-Syndrom entsteht durch die Schädigung in den Nervenfasern, welche die Verbindung von Augen und Gehirn bilden. Die Symptome zeigen sich dabei auf der Seite, auf welcher die Nervenleitung unterbrochen wurde. Das Horner-Syndrom kann alleine, aber auch als Folge von anderen Erkrankungen auftreten, wie beispielsweise Lungenkrebs, Entzündungen, Durchblutungsstörungen oder wegen geschwollenen Halslymphknoten. Die Anfälligkeit für das Horner-Syndrom ist unabhängig vom Alter. Ebenfalls kommt es vor, dass diese Pupillenstörung angeboren ist. Bei Kindern, die mit dieser Erkrankung zur Welt kommen, bleibt die Iris des betroffenen Auges während des gesamten Lebens blaugrau.

Bei der Untersuchung wird mittels arzneimittelhaltigen Augentropfen kontrolliert, ob sich die Pupille erweitert. Im Fall eines Horner-Syndroms bleibt sie verengt. Zusätzlich, bzw. bei Vermutung auf ein Horner-Syndrom, wird abgeklärt, ob sich im Körper Tumore befinden, welche die Nervenfasern zwischen Augen und Gehirn unterbrechen. Es gibt keine spezifische Behandlung und oftmals ist eine Therapie beim Horner-Syndrom nicht nötig, da das Herabhängen des Augenlids nur minimal ist und somit der kosmetische Faktor ausschliessbar und das Sehvermögen unbeeinflusst ist.

Pupillenstarre

Bei der Pupillenstarre reagiert die Pupille nicht auf Lichtveränderungen, weil die Pupillenmuskulatur gestört ist. Man unterscheidet dabei drei Formen:

  • Absolute Pupillenstarre

    Das Gehirn leitet Lichtreize zu den Augenmuskeln weiter. Ist diese Weiterleitung unterbrochen, bleibt die betroffene Pupille geweitet und zeigt keinerlei Reaktion. Die Sehkraft bleibt aber bei beiden Augen gleich und die Reaktion auf pharmakologische Reize bleibt meist erhalten. Ursachen für eine absolute Pupillenstarre sind u.a. Tumore, Aneurysmen oder Entzündungen.

  • Amaurotische Pupillenstarre

    Bei dieser Form sind die Pupillen gleich weit gestellt, jedoch ist das betroffene Auge erblindet. Deckt man das gesunde Auge ab, weitet sich die kranke Pupille, d.h. die indirekte Pupillenreaktion bleibt erhalten (die kranke Pupille passt sich der Gesunden an). Bei der amaurotischen Pupillenstarre handelt es sich um eine Störung der Sehnervfasern, doch pharmakologisch kann die Pupille noch gereizt werden.

  • Reflektorische Pupillenstarre

    Sie tritt meistens beidseitig auf und die Pupillen sind immer enggestellt, auch im Dunkeln. Die direkte (Reaktion am beleuchteten Auge) und indirekte (Reaktion am Partnerauge) Lichtreaktion sind beide nicht mehr vorhanden. Auch medikamentös kann die Pupillenerweiterung kaum mehr erreicht werden. Diese Pupillenstörung tritt meist gemeinsam mit Infektionskrankheiten wie Syphilis auf. Auch Zeckenbisse (Borreliose) oder Multiple Sklerose können Ursachen für eine reflektorische Pupillenstarre sein.

  • Gifte, Medikamente und Drogen

Wenn gewisse Substanzen über die Blutbahn sich im gesamten Körper verteilen, wirken sie gleichermassen auf beide Pupillen. Hierbei handelt es sich nicht um Pupillenstörungen, sondern um substantiell herbeigeführte Pupillenveränderungen. Pupillenverengungen entstehen z.B. durch die Einnahme von Opiaten wie Morphin. Im Gegensatz hierzu führen Stoffe wie Kokain, Ritalin, Fliegenpilzgifte oder Halluzinogene zu einer Pupillenerweiterung.

Fazit

Pupillenstörungen können unterschiedlichste Ursachen haben, wobei oftmals andere Erkrankungen mitbeteiligt sind. Bei Auffälligkeiten bezüglich der Pupillenweite und insbesondere bei ungleichen Pupillenweiten zwischen den beiden Augen sollte eine Untersuchung beim Augenarzt erfolgen. Zögern Sie nicht, einen Termin mit uns im Augenärzte Zentrum Wetzikon zu vereinbaren!

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